Ein Handball Keeper muss auch einfach etwas verrückt sein

12. Oktober 2020

Schnetgöcke nagelt den Kasten in den Schlussminuten zu und trifft dann selbst

Derbytime hieß am Samstagabend in der Halle Ost in Ibbenbüren, der TSV Ladbergen war zu Gast bei den Herren der ersten Herrenmannschaft des HC Ibbenbüren. Das Derby wurde vor Spielbeginn von den aufwändigen Hygienemaßnahmen geprägt. Diese wurden vorbildlich durch die Verantwortlichen und ihre Hygienehelfer umgesetzt und die Zuschauer zeigten sich sehr verständnisvoll und kooperativ. Keine Selbstverständlichkeit in verrückten Zeiten.

Um 19.30 Uhr wurde dann aber endlich angepfiffen, Corona war Nebensache und die Akteure auf dem Feld waren es die für Stimmung gesorgt haben.

Hier waren es eindeutig die Gäste aus Ladbergen, die den besseren Start erwischten. Sie traten mächtig aufs Gas und führten schnell mit 0:3, die Gastgeber nutzten hingegen ihre Chancen nicht konsequent und so dauerte es bis zur 20. Minuten ehe Patrick Möllenkamp erstmals zum 7:7 ausgleichen konnte. Ein offener Schlagabtausch bis zum Halbzeitpfiff entließ die Mannschaften mit einer 10:11 Führung für Ladbergen in die Kabinen.

Die Pausenansprache beim HC Ibbenbüren schien Früchte zu tragen. Das Team von Trainer Christian Guhe blieb bei einer 6:0 Deckung, der Coach hatte aber offensichtlich dem schnellen Maik Menger die Aufgabe zugeteilt deutlich offensiver gegen den torgefährlichen Robin Dellbrügge zu agieren. Diese Maßnahme, gepaart mit einem offensichtlich auf Betriebstemperatur gekommenen Dominik Schnettgöke im Tor des HCI, fruchteten deutlich. Bis zur 50. (!) Minute gelang den Gästen nur ein Tor.

Das 19:12 durch Markus Reiners vom Kreis erzielt sollte als Polster für die letzten 10 Minuten mehr als genug sein. Doch beim HCI soll es ja nie langweilig werden und so sollten die ca. 150 Zuschauer noch einmal auf ihre Kosten kommen. Leidenschaftlich kämpfte das Team aus Ladbergen und eine Minute vor Schluss verkürzte besagter Dellbrügge dann noch einmal auf 19:21!

Nun wurde es spannend und auch hektisch. Zwei Siebenmeter wurden dem TSV noch zugesprochen aber die Temperatur von Keeper Schnetgöke war offensichtlich um nicht ein Grad gesunken. Somit parierte er zunächst beide Strafwürfe und setzte zu einem grandiosen Sprint über das gesamte Spielfeld an den er dann mit seinem persönlichen Siegtreffer zum 22:19 Endstand krönte.

Dem Zuschauer wurde Handball mit von zwei leidenschaftlich kämpfenden Teams geboten und der HCI freute sich als Sieger aus diesem Schlagabtausch hervorzugehen.


Tore für den HCI: Albers (5), Menger (5), Möllenkamp (4/1), Müller (3), Reiners (2), Elbert (2), Schnetgöke (1)

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